Candidate Journey 2017: Die meisten investieren nicht mehr als eine Stunde
Knapp 60 Prozent der befragten Bewerber sind laut der Candidate
Journey Studie bereit zwischen 15 Minuten und einer Stunde Arbeitszeit
in die Bewerbung zu investieren. Lediglich jeder Fünfte würde mehr als
zwei Stunden aufbringen. Für 6,28 Prozent kommt hingegen nur eine
Kurzbewerbung in Frage, die nicht mehr als 15 Minuten in Anspruch nehmen
sollte. Arbeitgeber mit einem Online-Bewerbungsportal sollten die
Anzahl der Eingabemasken und -felder daher auf ein Minimum begrenzen.
Anschreiben gilt als Zeitfresser
Diese Entwicklung ist nicht neu. Bereits die Studie "Jobwechsel 2016"
der ManpowerGroup Deutschland zeigte, dass sich 40 Prozent der
Deutschen häufiger bewerben würden, wenn die Bewerbungsverfahren
schneller und einfacher wären. Die meisten bevorzugten dabei digitale
Bewerbungsverfahren, zum Beispiel per Email (53 Prozent) oder über ein
Online-Formular (50 Prozent). Doch die Digitalisierung allein kann den
Bewerbungsprozess nicht beschleunigen. Die eigentlichen Zeitfresser sind
andere: 43 Prozent der Befragten gaben an, dass die Auswahl passender
Stellen viel Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem empfindet jeder Dritte das
Verfassen persönlicher Anschreiben als zu zeitintensiv.
So vermeiden Sie unnötigen Zeitaufwand beim Bewerber
Hier zeigt sich, dass der Bewerberfrust vermieden werden könnte,
würden Personaler ihrer Erwartungen an die Bewerber klarer
kommunizieren. Denn laut den Ergebnissen der Studie RecruitingTrends
2017 von Staufenbiel Institut und Kienbaum ist nicht das Anschreiben,
sondern der Lebenslauf für fast alle Unternehmen das wichtigste Element
der Bewerbung. Drei Viertel der Befragten prüfen diesen auch zuerst, nur
bei 22 Prozent fällt der Blick zunächst auf das Anschreiben.
Personaler, die ihre Prioritäten in Bezug auf die Bewerbungsunterlagen
klar kommunizieren, vermeiden so unnötigen Zeitaufwand beim Kandidaten.
Stellenanzeige sollte keine Fragen offen lassen
Auch beim Zeitfresser "Stellensuche" können Unternehmen potenziellen
Bewerbern entgegenkommen, indem sie aktuelle Jobangebote inhaltlich
klarer an die Bedürfnisse des Bewerbers anpassen. Das heißt, Kandidaten
sollten in der Stellenanzeige alle Antworten auf ihre wichtigsten Fragen
finden. Statt leerer Worthülsen, Phrasen und unnötig komplizierter
Substantivierungen setzen Sie auf eine klare, aktive und emotionale
Sprache, die dem Bewerber die Entscheidung erleichtert. Die Sichtbarkeit
auf Jobbörsen sowie eine suchmaschinenoptimierte Karriereseite helfen
zudem, schneller gefunden zu werden.
Wie hoch ist der Zeitaufwand bei Personalern?
Bewerber würden den Zeitaufwand für Bewerbungen gern reduzieren. Doch
wie viel Zeit investieren HR-Profis in den Bewerbungsprozess? Laut den
RecruitingTrends 2017 benötigen 40 Prozent der Personaler für den ersten
Check der Bewerbung weniger als fünf Minuten, 47 Prozent investieren
sechs bis 15 Minuten ihrer persönlichen Zeit. Bei drei Prozent übernimmt
eine Software die erste Bewertung. Übrigens: Bis eine Stelle
tatsächlich besetzt ist, vergehen bei rund 70 Prozent der Befragten von
der Stellenanzeige bis zur Unterzeichnung des Vertrages vier bis zwölf
Wochen.
Quellen: https://www.staufenbiel.de/magazin/bewerbung/recruitingtrends-2017-so-ticken-personalabteilungen.html
https://www.manpowergroup.de/fileadmin/manpower.de/Download/MPG_160718_Jobwechsel_2016_Bevo__lkerungsbefragung__1_.pdf
https://presse.careerbuilder.de/pressreleases/candidate-journey-studie-2017-und-infografik-die-bewerbung-der-steinige-weg-zum-reiseziel-job-2315599